Berichte

AIV-Treffen
02. Februar 2023, Informationsveranstaltung Raubkunst
AIV-Treff: Informationsveranstaltung zum Thema Raubkunst

Die erste Veranstaltung unseres AIV im Jahr 2023 fand am 2. Februar mit dem Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste im Veranstaltungsraum der WBG Stadtfeld statt.

Dr. Michael Franz, ständiger Vertreter des Vorstandes des Zentrums stellte uns diese Einrichtung, die seit 25 Jahren in Magdeburg in der Humboldtstraße ansässig ist, vom Bund und den Ländern eingerichtet wurde, sehr interessant und mit vielen aktuellen Beispielen vor.
Dieses Zentrum ist zentraler Anlaufpunkt für Kulturgutverluste, unterstützt durch Provenienz Forschung insbesondere durch finanzielle Förderung, durch die Einrichtung von Datenbanken und umfassende Beratung nachstehender Sachgebiete:
  1. Raubkunst im Nationalsozialismus, interessant geworden durch das Gurlitt-Erbe mit mehr als 1000 Kunstwerken.
  2. Kulturgutbeziehungen aus Zeiten sowjetischer Besatzungszone/DDR zur Bundesrepublik am Beispiel des Verkaufs von Kunstwerken über die KoKo von Schalck-Golodkowski.
  3. Beutekunstwerke im und nach dem 2. Weltkrieg aus deutschen Museen oder Privatbesitz.
  4. Kultur-und Sammlungsgut aus kolonialem Kontext, insbesondere aus afrikanischen, asiatischen    und ozeanischen Gebieten.

Zu den vorgenannten 4 Forschungsschwerpunkten gibt es zwei Datenbanken, aus denen jeder Interessierte sich aktuelle Informationen herausholen kann.
  1. Lost Art Datenbanken ( www.lostart.de )
  2. Forschungsdatenbank Proveana ( www.proveana.de )
Mit vielen aktuellen, teils spektakulären Beispielen stellte der Referent Sachverhalte vor, die von privaten, nationalen bis internationalen, politisch-diplomatischen Inhalten von höchster Brisanz sind und diskutierte mit uns sehr angeregt darüber. Bis auf die relativ geringe Beteiligung unserer Mitglieder war das ein interessanter Abend, den wir mit zeitlichem Abstand in den nächsten Jahren wieder aufrufen sollten.

Uwe Blechschmidt

10. November 2021, Informationsveranstaltung zur geplanten Wiederbelebung des Kristallpalastes
AIV-Treff: Eine Chance für den Kristallpalast

Der Vorstand hatte für den 10. November d.J. im Katharinenturm eine Informationsveranstaltung organisiert, die für viele alteingesessene Mitglieder von größtem Interesse war.
„Was wird aus dem Magdeburger Kristallpalast, der seit mehr als 30 Jahren an der Leipziger Straße als immer mehr verfallende Ruine ein Schandfleck für unsere Stadt ist“, war das Thema.

Der Kristallpalast, 1892 als Concert-und Ballsaal errichtet, mit Restaurant, Cafe und Ballsaal, mit einer großen Freiterrasse ausgestattet, 3000 Personen unvergessliche Erlebnisse bietende Vergnügungsstätte, war eine Institution in Magdeburg.
Nach dem Krieg bis 1986 noch genutzt, verfiel der Palast immer mehr. Die Erbengemeinschaft, die nach der Wende das Eigentum übernahm, hatte in den letzten 30 Jahren auch kein Konzept
für dieses Kulturdenkmal.
Erst in den letzten Jahren ging dann eine Gruppe von interessierten Investoren und Projektentwicklern um den seit 30 Jahren in unserer Stadt engagierten Architekten Bernd Weiler daran, dieses Objekt mit anliegenden Grundstücken zu erwerben, um es vor weiterem Verfall zu retten und es für eine Nutzung zu entwickeln.
Eben dieser Herr Weiler und sein Architekt M. Hilbig vom Architektur Atelier Magdeburg stellten uns diese Ideen und Pläne vor. Im Vordergrund steht dabei erst einmal, nach dem Erwerb die Sicherung der vielfach vom Einsturz bedrohten Bausubstanz und die Beräumung der verfallenen Bauteile, die Schaffung der erforderlichen baulichen und rechtlichen Voraussetzungen für eine spätere sinnvolle Nutzung.
Dazu sind mit der Stadt und potentiellen Nutzern noch viele intensive Gespräche zu führen. Dabei sehen die Initiatoren eine Nutzung für altersgerechtes Wohnen und für kulturelle Zwecke
in der alten denkmalgeschützten äußeren Kubatur mit zeitgemäßen An-, Um- und Einbauten als optimales Konzept.
Es ist bemerkenswert, sich ein solch verfallenes Objekt vorzunehmen, viel Zeit und viel Geld zu investieren, ohne schon einen späteren Nutzer oder Eigentümer zu haben. Es lohnt sich aber auch, weil ein solcher bei den Alt-Magdeburgern mit vielen guten Erinnerungen verbundener Veranstaltungstempel wieder mit Leben erfüllt werden soll.
Das erfordert aber auch einen langen Atem, der die größte Anerkennung unseres AIV findet.

Uwe Blechschmidt

17. August 2021, Baustellenbesichtigung des neuen Elbbrückenzugs
 AIV-Treff: Baustellenbesichtigung des neuen Elbbrückenzugs

Ende des Corona-Lockdowns: Nach mehr als eineinhalb Jahren ohne Ereignis, konnte sich der AIV wieder zu einer Baustellenbesichtigung treffen. Wieder Normalität im Vereinsleben: die Freude stand unseren Mitgliedern im Gesicht geschrieben. Das Thema am 17.August 2021 war die Neugestaltung des Strombrückenzugs, wohl die neben dem Bahnhofstunnel größte und teuerste Herausforderung zur verkehrlichen Neugestaltung Magdeburgs.
Treff Elbbrückenzug
Karsten Eins, Baustellenverantwortlicher des städtischen Tiefbauamts, begrüßte uns am Heumarkt und führte uns mit Erläuterungen über die gesamte Baustelle. Die Probleme dieses Brückenbaus begannen bereits mit der Auftragsvergabe und werden wohl die ganze Bauzeit über die volle Kraft, die finanzielle Bereitschaft und die Zuversicht unserer Bürger beanspruchen. Es ist dies die Neugestaltung eines der wichtigsten Stadtgebiete Magdeburgs.
Treff Elbbrückenzug
Mit einem Gruppenbild vor den im Wachstum befindlichen  Pylonen, die einmal mit ihren Schrägseilen, die Hauptlast der Brücke tragen werden, verabschiedete sich der AIV. Er will sich auch in der Folgezeit mit dieser interessanten Baumaßnahme weiterhin befassen. Uwe Blechschmidt - in Vertretung des im Urlaub befindlichen Vorsitzenden - dankte Herrn Eins für die interessante Besichtigung und wünschte dem Projekt weiterhin gutes Gelingen.
Treff Elbbrückenzug

(Weitere Bilder und ein Prospekt der Stadt mit übersichtlicher Darstellung der Baumaßnahme sind hier zu finden)

 

Heinz Karl Prottengeier

(Quelle aller Bilder: AIV-Magdeburg)
21. März 2019, Baustellenbesichtigung "Neues Domviertel"
AIV-Treff: Neues Domviertel

Mit Spannung und großen Erwartungen blicken die Magdeburger auf den Baufortschritt und die Fertigstellung des neuen Magdeburger Domviertels. Damit wird eine große Lücke im Zentrum der Landeshauptstadt geschlossen und die Attraktivität der Stadt durch die unmittelbare Nähe des Domes, des Hundertwasserhauses, des Parks am Fürstenwall, der Bastion Cleve und der Elbpromenade merklich erhöht.
Treff Neues Domviertel
Am 21.03.2019 hatten die Mitglieder des AIV Magdeburg die Gelegenheit, sich von Herrn Höricht vom Planungsbüro der Stadtumbau GmbH Magdeburg (Projektsteuerer) vor Ort über den aktuellen Stand der Bauarbeiten zu informieren.
Nach dem Abriss der zwei 8-geschossigen Plattenbauten am Breiten Weg gestaltete sich der Aufbau des neuen Domviertels durch den komplizierten Untergrund und die notwendige Verlegung großer Versorgungsleitungen zunächst schwierig. Seit der Grundsteinlegung im Jahre 2017 laufen die Bauarbeiten bei allen drei Wohnungsbaugesellschaften WOBAU, MWG und OvG ohne wesentliche Verzögerungen.
Vom Domplatz aus gesehen fügen sich die fast fertiggestellten Gebäude in der Danzstraße und Leibnizstr. 1 optisch ausgezeichnet in die bereits vorhandene Bausubstanz ein und lassen eine positive Erwartungshaltung für das gesamte neue Domviertel zu. Noch bevor die ersten Mieter in die Danzstr. 11 einziehen wird bereits am 30.03.2019 das in diesem Gebäude untergebrachte Eiskaffee mit Außenbereich und Blick auf den Dom eröffnet. Neu in diesem Bereich ist auch, dass die Leibnizstraße zur Danzstraße hin geöffnet wird. Auch die Haeckelstraße erhält eine Anbindung zum Breiten Weg. Jedoch soll der ständige Durchgangsverkehr durch Poller unterbunden werden.

Die Konzepte der Wohnungsbaugesellschaften sehen im wesentlichen 2- bis 4-Zimmerwohnungen  ab dem 2.OG und Penthauswohnungen vor. In den Erdgeschossen und im 1. OG werden sich Gewerbe ansiedeln. Dazu kommt ein Parkhaus der MWG mit 400 Stellplätzen in der Leibnizstraße sowie weitere Parkmöglichkeiten für die Anwohner in den 1. Obergeschossen der Gebäude und eine Parketage für den einzurichtenden EDEKA-Markt.
Die Fertigstellung der qualitativ hochwertigen Wohnungen erfolgt überwiegend im Jahr 2019 sowie im Jahr 2020. Dabei werden von den Wohnungsbaugesellschaften folgende Wohneinheiten zur Verfügung gestellt:
Wobau:  97 Wohnungen
MWG:     46 Wohnungen
OvG:        53 Wohnungen
Neben den bereits feststehenden gewerblichen Mietern EDEKA, Rossman und einer großen Versicherungsgesellschaft stehen Räumlichkeiten u.a. für Praxen, Kaffees, Tagespflege, Servicewohnen zur Verfügung.
Etwas schwieriger ist für uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Einschätzung der endgültigen Gestaltung des vom neuen Domviertel eingeschlossenen „Innenhofes“, die durch Zufahrten zu den Gewerberäumen, Parkflächen und einem bereits fertiggestellten Gebäude für Müllcontainer beeinflusst wird.
Zusammenfassend kann erwartet werden, dass durch das neue Domviertel die Attraktivität der Magdeburger Innenstadt deutlich erhöht wird.

Eckhard Meincke

(Quelle aller Bilder: AIV-Magdeburg)
15. Januar 2019, Diskussionsrunde des AIV im IBA-Shop zum Thema „Prämonstratenserberg“
Welche Erfolge der städtebauliche Wettbewerb zum Prämonstratenserberg brachte, wollte der AIV-Magdeburg am 15. Januar erkunden. Er war eigentlich als Vorläufer für eine detaillierte Planung gedacht. Die Jury hatte jedoch keinen ersten Preis zugelassen und lediglich einen zweiten und zwei dritte Preise erteilt: Ein etwas mageres Ergebnis.
AIV im IBA-Shop
Zum Treffen im IBA Shop erläuterte Heide Grosche, Leiterin des Stadtplanungsamtes, die eingegangenen Entwürfe und stellte deren Vor- und Nachteile gegenüber. Breiten Raum nahm die Frage ein, ob es überhaupt Sinn macht angesichts der Vielzahl von neuen im Bau befindlichen oder bereits geplanten Wohnungen an dieser Stelle nochmals ca. 80-90 Wohneinheiten (Grosche: Wettbewerbsergebnis) zu schaffen.
Dr. Dieter Scheidemann, Baubeigeordneter der Landeshauptstadt, bezifferte erstere mit insgesamt rund 4000 WE, von denen mehr als ein Viertel in der Innenstadt oder in deren unmittelbarer Nähe entstehen werden. Domviertel, Altstadtquartier, kleiner Stadtmarsch, Heumarkt, Luisenturm sind nur die wichtigsten zu nennenden Standorte.  Dass der Prämonstratenserberg einer der attraktivsten und prominentesten Standort der gesamten Stadt ist, blieb dabei unumstritten. Wäre es da nicht sinnvoll diesen Platz für ein ganz besonderes Bauwerk zu reservieren, dass der Stadt und Ihrer Skyline einen Höhepunkt hinzufügen könnte? Als nur ein Beispiel wurde die Diskussion über die Ansiedlung von Bundesbehörden im Osten Deutschlands angeführt, denn auch hierbei dürfte die Standortqualität entscheidend für die auszuwählende Stadt sein. Mit dem Prämonstratenserberg hätte Magdeburg die Nase ziemlich vorn.
Dr. Scheidemann gab zu bedenken, dass der Wohnungsneubau gerade jetzt durch die Niedrigzinsphase in diesem Umfang ermöglicht wird.
Qualitätvolle Standorte in der Stadt für besondere Gebäude gebe es noch mehrere. Er führte die Parkplatzfläche am Bahnhof, den Wissenschaftshafen, den Heumarkt an. Scheidemanns Argumentation sollte vielleicht doch nur als temporär betrachtet werden. Denn niedrige Zinsen dauern nicht ewig an, anders als Baustandorte.
Jedenfalls hegt der Architekten- und Ingenieurverein Zweifel daran, dass das Wettbewerbsergebnis eine brauchbare Grundlage für die Weiterbearbeitung dieser Planungsaufgabe sein kann. Die harte, durch die Begrenzung der Tiefgarage des Allee-Centers geprägte Bau-Kante steht einem überzeugenden stadträumlichen Gesamteindruck ebenfalls entgegen. Da drängte sich natürlich die Frage auf, wie es weitergehen soll. Dr. Scheidemann und Frau Grosche plädieren zunächst für Gespräche mit den Auslobern, der Wobau und dem Träger des Demenzzentrums, um erst dann eine diesbezügliche Entscheidung zu treffen. Es bleibt zu hoffen, dass dabei eine ganzheitliche Lösung gefunden wird, denn Stückwerk verträgt der Prämonstratenserberg wahrlich nicht.

Heinz Karl Prottengeier

(Quelle aller Bilder: AIV-Magdeburg)
06. Dezember 2018, Informations- und Diskussionsabend zum Thema „Städtebauliche Entwicklung der Innenstadt"
Altstadtquartier! Was verbirgt sich hinter diesem Kürzel? Zunächst innerstädtisches Wohnen, dann ein Hotel mit eigenständiger Note und das größte ambulante Gesundheitszentrum der Stadt, bei dem der Begriff „Poliklinikum“ völlig neu interpretiert wird. Und wo? Mitten im Stadtzentrum Otto von Guericke Straße/Bremer Straße, dort wo früher das Altstadt- Krankenhaus stand und dessen denkmalsgeschütze Gebäude heute noch (leer)stehen. Ein anspruchsvolles Bauvorhaben mit Alleinstellungsmerkmalen, das die Grundtec, eine Firma aus der Familie Gerhold Firmengruppe (GETEC Holding) derzeit entwickelt.
Am 6.Dezember standen dem AIV-Magdeburg der Geschäftsführer Rollandy Horvath, sowie die Projektverantwortlichen Herr Ache und Herr Nörthemann Rede und Antwort. der erste Bauabschnitt ist bereits im Gange. Das Hotel, an der Bremer Straße wird der Umgebung zwar baulich angepasst, wird jedoch in Textur und Materialien wie ein Ausrufungszeichen interpretiert. Die anschließenden Wohngebäude an der Max-Otten- Straße weisen Vielfältigkeit auf und werden das Wohnen in der City zu einem Erlebnis machen. Dieser Bauabschnitt soll bis 2020 fertig sein.
Im 2.Bauabschnitt bis etwa 2022 werden die geschützten Bestandbauten an der Otto von Guericke Straße für das Gesundheitszentrum neu ausgebaut, aufgestockt und technisch verbessert. Neben ambulanten Behandlungen werden auch stationäre Aufenthalte – etwa auch im Zusammenhang mit dem Hotel – ermöglicht. So etwas, mitten im Stadtzentrum, ist ein Gewinn für die Stadtqualität Magdeburgs.
Ein 3. Bauabschnitt mit Bürogebäuden im Nord-Bereich der Max-Otten-Straße wird erst im nächsten Jahr geplant. Das alles dürfte die Innenstadt deutlich aufwerten.
Ein weiteres, noch spektakuläreres Projekt, war dem zweiten Teil des Diskussionsabends vorbehalten, zu dem auch der Projektverantwortliche der GRUNDTEC, Herr Schneider Stellung nahm: Der neu entstehende Forschungscampus am Wissenschaftshafen. Ein ambitioniertes Vorhaben, das in ein weltweites Netzwerk eingebunden werden soll.
Damit dient es nicht nur der Aufwertung der Universität mit neuen und verbesserten (Master-) Studiengängen, zumeist im prosperierenden Sektor der Medizintechnik, sondern es wird für das heute so notwendige „globale Denken“ als Schlüsseltechnologie ein Meilenstein werden. Es könnte die historische Chance werden Magdeburg zusammen mit seiner Universität in der weltweiten Forschung gut zu platzieren. Den „Speicher B“ hat die Grundtec bereits erworben. Dessen grundlegenden Umbau wird bereits seit dem Jahr 2011 geplant und befindet sich in der Ausführung. Das ehemalige Umspannwerk wird in die Planung einbezogen und dürfte in ca. 14 Monaten fertig werden.
Anschließend wird der „Speicher A-SÜD“ im nächsten Frühjahr in Angriff genommen. Abschließend muss eine fußläufige Verbindung von und zum Universitätsgelände hergestellt werden: Eine „Wissenschaftsbrücke“ als sicht- und begehbarer Ausdruck zwischen dem Max-Planck-Institut und dem Wissenschaftshafen. Dies ist noch Planungsidee, aber die Realisierung rückt bereits in greifbare Nähe. Jedenfalls ist die Uni-Magdeburg von Anfang an eng in alle Planungen eingebunden.
Insgesamt war es großartiger und äußerst informativer Abend, der uns Dank des mitreißenden Vortrags von Rollandy Horvath und seiner Mitarbeiter noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Wenn auch einige der vorgetragenen Ideen recht visionär wirkten, sie zündeten und verfehlten nicht die Zustimmung der Teilnehmer. Ein wahrhaft großer Wurf, der sich da anbahnt. Der AIV-Magdeburg wird sich auch in Zukunft der weiteren Entwicklung dieses Stadtbereiches widmen und dies auch in die Öffentlichkeit tragen.

Heinz Karl Prottengeier
Quelle der Bilder:
Präsentation der GRUNDTEC: planungs-ring.de,
Herr Nörthemann (für Altstadtquartier);
Fa. „VISUALIMPRESSION“ (für Wissenschaftshafen)
27. JULI 2018, Besuch von Schnöggersburg
Schnöggersburg. Eine Stadt eigens für den Krieg gebaut

Am 27.07.2018 besuchten die AIV-Mitglieder „Schnöggersburg“, eine künstliche Stadt auf dem Truppenübungsgelände in der Colbitz-Letzlinger Heide.
Herr Nielebock von der Bau- und Sicherheitsmanagement Sachsen-Anhalt gab uns einleitend einen Überblick über die Struktur und das Baugeschehen der dieser zum Teil noch im Bau befindlichen Übungsstadt. Ausgebildet werden Soldaten für den Auslandseinsatz der Bundeswehr. Neben der Bundeswehr bereiten sich im Gefechtsübungszentrum auch andere NATO Truppen, wie derzeit die niederländischen Streitkräfte, auf einen Einsatz vor.
Schnöggersburg ist zum Großteil schon fertig. Bis 2020 soll die Baumaßnahme beendet sein. Dann werden insgesamt 500 Objekte für den Häuserkampf zur Verfügung stehen.
 Auf dem Truppenübungsplatz befinden sich mehrere nachgebaute Dorf- und Stadtkulissen, einschließlich Straßen, Autobahn, Flusslandschaft, Flugplatz mit Landebahn. Eine Altstadt, eine Neustadt, ein Industriegebiet, ein Friedhof, ein Sakralgebäude mit Bezug zum Christentum und Islam, eine Schule, ein Gefängnis und ein 300m langer U-Bahntunnel sind ebenfalls Objekte, die im Kriegsfall von Bedeutung sein können. Der Betrieb, also die Schießübungen, erfolgt mit einem lasergestützten System, welches in einer Zentrale ausgewertet wird.  So wird jeder Treffer registriert und der Gefechtserfolg ermittelt.

Baulich gesehen sind die Gebäude relativ schlicht. Auf Fenster und Haustechnik wurde weitgehend verzichtet. Die Bauten sind mit Großplatten errichtet worden von Bauunternehmen aus der Region.
Das geplante Übungsgelände in der Größe von ca. 6 km² ist weltweit einmalig. Die Baukosten belaufen sich, so wurde uns mitgeteilt, auf insgesamt 140 Mio. €.
Die Bilder mögen einen kleinen Einblick vermitteln.

Gerd Wagner
(Quelle aller Bilder: AIV-Magdeburg)
15. JUNI 2018, Rappbodetalsperre in Wendefurth im Harz
Der AIV-Magdeburg informierte sich über die Rappbodetalsperre

Am 15.06.2018 wurde die Rappbodetalsperre in Wendefurth im Harz besucht. Frau Tietze vom Management der Talsperre hat uns einen Überblick über das Gesamtprojekt der Talsperre gegeben. An der Exkursion nahmen 24 AIV-Mitglieder teil.
Die Rappbodetalsperre ist ein Projekt von 33 Anlagen in Sachsen-Anhalt. Erste Planungen wurden bereits vor 1933 begonnen und der Umflutungskanal bis 1938 gebaut.1942 wurden die Arbeiten kriegsbedingt eingestellt und von 1949-1959 weitergeführt. Die Einweihung erfolgte am 03.10.1959. Das 60-jährige Jubiläum ist mit einem großen Event am 03.10.2019 geplant.
Die Rappbodetalsperre besteht aus Talsperre, Wasserwerk, Wasserkraftwerk und Stausee. Die Höhe über Talsohle beträgt 90m, die Höhe über Gründungssohle 106m. Sie ist damit die größte Talsperre Deutschlands. Zum Projekt der Talsperre gehören die Zillerbachtalsperre, das Kalte-Bode-Rückhaltebecken und die Talsperre Königshütte. Insgesamt können 50 Mio. m³ Wasser hauptsächlich aus der "Warmen Bode" gestaut werden. Die Rappbodetalsperre ist ein Überlaufsystem. Sie wurde in Blockbauweise errichtet. Die Abdichtung wasserseitig ist ein kompliziertes System von Taustricken, Weißstricken und Bitumen. Über Rohre von 1200 mm im Durchmesser werden Turbinen (von Avacon) zur Stromerzeugung angetrieben. Über eine Vielzahl von Messstellen wird permanent die Bewegung des Bauwerkes kontrolliert. Z.B sind in der Sohle 450 Druckmessstellen installiert.
Abschließend gab es noch Informationen über die Restaurationen der Dammkrone, die seit 1990 mit Kosten von 15 Mio. € durchgeführt wurden. Insgesamt war es eine gelungene und interessante Veranstaltung.    

Gerd Wagner
(Quelle aller Bilder: AIV-Magdeburg)
04. MAI 2018, Entwicklung der Festungsanlagen im Stadtgebiet Magdeburgs
Entwicklung der Festungsanlagen im Stadtgebiet Magdeburgs

Magdeburgs Festungsanlagen gehören zu den interessantesten historischen Bauwerken unserer Stadt. Da sie sich optisch im Stadtbild nicht aufdrängen, muss man sie gezielt aufsuchen und sich Ihre Geschichte erzählen lassen. Am 4. Mai 2018 hat sich unser AIV wieder einmal diesen für Magdeburg so bedeutsamen Bauwerken gewidmet, geführt von Rüdiger Stefanek, dem Vorsitzenden des Sanierungsvereins Ravelin 2. Dieser Verein hat mit bewundernswertem ehrenamtlichen Einsatz dafür gesorgt, dass die Festungsanlagen an der Maybachstrasse zu einem hochrangigen musealen Kleinod unserer Stadt geworden sind. Der Verein wirbt die Fördermittel ein und verwaltet sie, er besitzt die Nutzungsrechte, kann zwar keine Flächen und Räumlichkeiten an Drittnutzer vermieten, aber letztendlich legen die Mitglieder selbst Hand an um das alles in Ordnung zu halten. Der Verein betreut auch die ständige Ausstellung in den Kasematten mit vielen Dokumenten und Modellen, die allein schon einen Besuch wert sind.
Der 1. Teil des AIV-Treffs galt dem Kavalier V mit dem Ravelin II, Begriffe, die aus der französischen Fachsprache der Festungsbauer entlehnt wurden. Bis zum Jahr 1866 nahmen die Festungsanlagen doppelt so viel Fläche ein, wie das gesamte Magdeburger Stadtgebiet. Erst danach wurde der Festungsstatus Schritt für Schritt gelockert und die Anlagen abgetragen um der wachsenden Stadt Platz zu machen. So konnte beispielsweise der Hauptbahnhof 1873 überhaupt erst gebaut werden. Trotzdem galt der Festungsstatus noch bis 1912. Abgebaute Anlagen wurden bis dahin vielfach noch durch angepasste neue ersetzt.
Erstaunlich ist die Bauqualität der Räumlichkeiten des Ravelins, die weitgehend entsprechend ihrem Originalzustand restauriert sind. Farbige Ziegel und sorgfältig instandgesetzte Gewölbe vermitteln fast einen wohnlichen Eindruck der einstigen militärischen Zweckbauten.
Nach einer kleinen Kaffeepause im Hof des Ravelins 2, erläuterte Rüdiger Stefanek im zweiten Teil mit Bildern, den Zustand und die Nutzungsmöglichkeiten von anderen ganz oder teilweise noch vorhandenen Festungsbauwerken im Magdeburger Stadtgebiet, wie Festung Mark, Kavalier Scharnhorst und andere. Beeindruckend sind beispielsweise die verschiedene Eisenbahntore die ab 1848 die Erschließung Magdeburgs durch die Bahn ermöglichten, ohne die Sicherheit der Festung zu gefährden. Vieles davon war uns weitgehend unbekannt. Umso mehr gilt es die wichtigsten Bauwerke, die ohnehin dem Denkmalsschutz unterliegen, der Nachwelt zu erhalten. Alles das ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Magdeburger Stadtgeschichte.

Heinz Karl Prottengeier

(Quelle aller Bilder: AIV-Magdeburg)
AIV-Treffen zum Nachschlagen
2019
Baustellenbesichtigung "Neues Domviertel" am 21. MÄRZ 2019
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Diskussionsrunde des AIV im IBA-Shop zum Thema „Prämonstratenserberg“ am 15. JANUAR 2019
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2018
Informations- und Diskussionsabend am 06. DEZEMBER 2018
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Besuch von Schnöggersburg am 27. JULI 2018
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Besichtigung der Rappbodetalsperre in Wendefurth im Harz am 15. JUNI 2018
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Entwicklung der Festungsanlagen im Stadtgebiet Magdeburgs am 04. MAI 2018
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Stand des Bauvorhabens „Ehemaliger Blauer Bock“ am 16. JANUAR 2018
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2017
Besuch der Universitätsstadt Greifswald und des Sturmflutwehres
Greifswald/Wieck vom 17. bis 18. OKTOBER 2017
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Baustelle des künftigen Dommuseum am 05. AUGUST 2017
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Sanierung der Anna-Ebert-Brücke am 21. JUNI 2017
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AIV-Exkursion zu den Beelitz-Heilstätten am 30. MAI 2017
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Meine Scheibe für die Johanniskirche am 17. Mai 2017
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Der AIV Hildesheim besuchte Magdeburg am 05 MAI 2017
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Magdeburgs Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2025 am 14. MAERZ 2017
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B.T. Innovation. Die Zukunft des Fertigteilbaus am 14. FEB. 2017
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Bunte Stadt – Neues Bauen am 17. JANUAR 2017
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2016
Diskussionsabend – Ersatzneubau Strombrückenzug am 13. DEZ. 2016
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Studienreise nach Posen, Danzig und Stettin, 22. – 25. SEP. 2016
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Besichtigung Neubau der Firmenzentrale von FAM am 05. AUGUST 2016
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Vorbereitungsstand der Bebauung des neuen Domviertels
Breiter Weg, Danzstr., Kepplerstr. am 25. JULI 2016
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Stadtentwicklung in der Landeshauptstadt Magdeburg – Schwerpunkt Wohnen am 21. JUNI 2016
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Besuch der Tunnelbaustelle am 25.MAI 2016
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Filmabend: The Human Scale am 17. FEB. 2016
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Städtebauförderung in Sachsen-Anhalt unter Berücksichtigung der Landeshauptstadt Magdeburg am 02. FEB. 2016
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